Schloss Chillon

Schloss Chillon
Schloss Chillon

Schloss Chillon

Staat Schweiz
Ort Veytaux
Entstehungszeit 1150 erstmals erwähnt
Burgentyp Wasserburg
Erhaltungszustand Erhalten
Geographische Lage 46° 25′ N, 6° 56′ OKoordinaten: 46° 24′ 51″ N, 6° 55′ 39″ O; CH1903: 560700 / 140441
Höhenlage 385 m ü. M.
Schloss Chillon (Kanton Waadt)
Schloss Chillon (Kanton Waadt)

Das Schloss Chillon (französisch Château de Chillon [ʃiˈjɔ̃]) ist eine mittelalterliche Wasserburg im schweizerischen Kanton Waadt. Das grosse, vielgliedrige Bauwerk steht am Rand des Genfersees in der Gemeinde Veytaux fünf Kilometer südöstlich von Montreux im Bezirk Riviera-Pays-d’Enhaut. Seine ältesten Bauteile sind vor etwa eintausend Jahren zur Zeit des burgundischen Königreichs unter dem Bischof von Sitten entstanden, ihre heutige Gestalt erhielt die Burg im 13. und 14. Jahrhundert unter der Herrschaft der Grafen von Savoyen. Von 1536 bis 1798 diente die Festung der bernischen Landvogtei von Vevey als Verwaltungszentrum und zuletzt noch als Magazin, und seit dem Jahr 1803 ist sie im Besitz des Kantons Waadt.

Dank der auffälligen Position am Genfersee vor der imposanten Gebirgskulisse der Waadtländer Alpen und der Chablais-Alpen und mit seiner malerischen und gut erhaltenen Gebäudegruppe zählt das Baudenkmal seit dem 18. Jahrhundert zu den beliebtesten landschaftlichen Bildvorlagen in der Westschweiz.[1] 2013 verzeichnete das Schloss Chillon 349'000[2] und im Jahr 2019 über 430'000 Besucher. Es ist damit das meistfrequentierte historische Bauwerk der Schweiz.[3]

Die Burg Chillon steht seit 1891 unter kantonalem Denkmalschutz, sie gilt als Kulturgut von nationaler Bedeutung im Kanton Waadt und ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz ISOS aufgeführt. Im Auftrag des Kantons Waadt verwaltet die im Jahr 2002 gegründete Schloss-Chillon-Stiftung das Bauwerk; sie erforscht und unterhält es und macht es dem Publikum zugänglich.[4][5][6][7] Die Landschaft bei Chillon liegt bis zum See im Parc naturel régional Gruyère Pays-d’Enhaut.

Plakat für die Tourismuswerbung der Simplonlinie mit Schloss Chillon und den Dents du Midi im Hintergrund, Entwurf: Emil Cardinaux, 1928

Von 1897 bis 1934 liess der Kanton Waadt zusammen mit der 1887 gegründeten Association pour la restauration du château de Chillon unter der Leitung des Architekten und Kantonsarchäologen Albert Naef und seiner Nachfolger in einem aufwändigen Dokumentations- und Restaurierungsprojekt die Baugeschichte der Burg untersuchen und die Anlage wiederherstellen.[8] Die Sanierung der savoyischen Burg erfolgte unter der Aufsicht einer internationalen Expertengruppe und gilt als ein Musterbeispiel der frühen Denkmalpflege.

  1. Aline Bassin: Cinq jalons du tourisme en Suisse: coup de foudre à Chillon. In: Le Temps, 3. August 2020, abgerufen am 3. Dezember 2020.
  2. Reto E. Wild: Reiseland Schweiz. Migros-Magazin, Zürich 13. Juli 2015, Seite 8
  3. Chillon reste le monument historique le plus visité du pays. In: htr.ch. Abgerufen am 30. März 2022.
  4. Direktorin des Schlossbetriebs ist seit 2014 die Kunsthistorikerin und Ökonomin Marta Sofia dos Santos als Nachfolgerin von Jean-Pierre Pastori, Direktor seit 2007.
  5. «Nous ne ferons pas de Chillon un Disneyland!», swissinfo.ch, abgerufen am 5. Dezember 2020.
  6. Die Vorzeige-Attraktion der Schweiz. In: Der Bund, 5. Oktober 2019.
  7. L’interview de la directrice du château Marta Sofia dos Santos! wordpress.com
  8. Denis Bertholet (u. a.): Autour de Chillon. Archéologie et restauration au début du siècle (Digitalisat). Lausanne 1998.

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